Dienstag, 13. Dezember 2011

Fest Van Cleef 2011 oder Exkursion nach Dresden

Eine schöne Tradition, das Fest Van Cleef, ging auch 2011 in die nächste Runde. Ich bereue inzwischen wirklich, dass ich 2007 und 2008 nicht beim Festival dabei war, denn ich würde aktuell sehr gerne eine lückenlose Van Cleef Biografie vorweisen können. Kurze Geschichtsstunde: alles begann 2006 in Hannover mit diesem wunderbaren Moment, als ich noch während des letzten Songs gehen musste, aber "Die Schönheit der Chance" mich bis in die Bahn verfolgte und bis heute nicht loslässt. Nach zwei Jahren in weit entfernten Städten kam das Grand Hotel 2009 nach Northeim; ebenfalls ein wunderschöner Tag, wenn auch leider sehr schlecht besucht und an einem viel zu verregneten Tag. Pünktlich nach meinem Umzug in Berlin stand dann 2010 ein Fest Van Cleef in der Hauptstadt an. Dieses Jahr drohte es für mich erneut auszufallen, aber da es hier in Berlin wunderbare Menschen gibt, die mich inzwischen sogar zu Konzertreisen animieren (bislang kannte ich das nur umgekehrt), darf ich jetzt diesen Bericht schreiben. :)

Da das Fest in Dresden erst am die Tour abschließenden Sonntag stattfand, wurde kurzerhand ein Hotel gebucht und ein Tag Dresden drangehängt - man kann einen Urlaubstag kaum besser nutzen. Nach ca. 3 Stunden im Linienbus direkt ein wenig Weihnachtsmarkt und eine kleine Stärkung, dann ab ins Hotel und wenig später den knappen Kilometer zum Schlachthof gelaufen, denn wenn Ghost of Tom Joad als Opener
auftreten, darf ich natürlich nicht zu spät kommen. Wunderbare Halle, aber warum muss mir denn als erstes ein Typ in meinem seltenen Element of Crime Shirt ("Too old to die young") entgegenkommen? Und dann noch einer! Oh, die Erklärung: der Merchstand hat die kompletten Restbestände des Shirts mitgenommen. Na super, da falle ich heute ja mal richtig auf. Immerhin glaubt Markus vom Merch mir nach seinem Lob, dass ich es schon länger habe und betont, dass das auch für ihn gilt.

Mit dem ersten Bier (ist ja immerhin schon 18 Uhr) in die noch sehr leere Halle und schon bald ertönen die ersten Klänge der Herren aus Münster. Für wenige Momente taten sie mir noch leid, da es vor allem vor der Bühne leer war und auch keine Stimmung aufzukommen schien, aber nach 2-3 Songs sah das schon ganz anders aus. Respekt und danke an Ghost of Tom Joad für einen furiosen Beginn! Schade, dass sie offensichtlich nicht dem Soundtrack of my life bei Facebook folgen, denn meiner Bitte sich auf alte Songs zu konzentrieren sind sie nur
vereinzelt nachgekommen. Und das mit dem Solo-Auftritt von Henrik hätten sie sich auch sparen können, vor allem mit meinem Anti-Song.


Rüber zu Bühne 2 und Maike Rosa Vogel. Sie konnte mich ja mit ihren Songs bislang nicht überzeugen, aber eine Chance hatte sie live verdient. Nutzen konnte sie diese leider nicht, denn beim 2. Song musste ich aufgeben. Hatte ein bißchen was von einer Kindergartengruppe, Zitat: "Wenn sie 12 wäre, könnte das süß sein". Egal, wir brauchen ja zwischendurch auch mal Zeit für neue Getränke, Essen und sonstige kleine Pausen. Außerdem mussten wir pünktlich wieder bei Frank Turner sein, der heute Abend ohne seine Sleeping Souls auftrat. Für ihn galt ähnliches wie zuvor über Frau Vogel geschrieben, allerdings nutzte er meine Aufmerksamkeit besser. Toller
Auftritt, wobei er mich zwar jetzt live überzeugen konnte, aber seine Songs immer noch nicht wirklich in meinen Ohren bleiben. Nettes Zwischenspiel: ein Fan wurde auf die Bühne geholt ohne zu wissen, was er dort tun sollte. Beim folgenden Mundharmonika-Solo hat er sich dann aber sehr gut geschlagen.

Moritz Krämer war ein weiteres Opfer eines engen Zeitplans, denn da er mich nicht sofort in seinen Bann ziehen konnte, ging es halt wieder zum Essen und den Getränken. Wie komme ich eigentlich auf die Idee, dass ich Whiskey-Cola trinken sollte, weil mich die ersten zwei Bier müde gemacht haben? Und das dann auch noch für den Rest des Abends. Egal, hat immerhin zu einigen interessanten Dialogen an der Bar und letztlich auch zu einem lustigen Abend geführt. Mit Whiskey in der Hand ging es also zu Element of Crime, die so toll waren wie ich sie bislang immer erlebt habe. Kaum in Worte zu fassen, wie Herr Regener
und co. das Publikum, das bei diesem Auftritt übrigens deutlich älter war als am restlichen Abend, faszinieren konnte. Trotz der ersten Zugabe des Fests war der Auftritt viel zu kurz und ich bereute es ein wenig mehr, dass ich im Sommer die Gelegenheit nicht genutzt habe, als mir zwei Tage vor dem Auftritt der Band in Berlin in der U-Bahn ein Ticket angeboten wurde.

Wieder Bühnenwechsel, ClickClickDecker wartet. Zu zweit auf der Bühne und mit von mir eher ungeliebten elektronischen Beats, aber die Magie zwischen den beiden und dem Publikum glich das schnell wieder aus. Hätte gerne länger dauern können und bei der nächsten Solo-Tour bin ich dann wohl doch endlich mal dabei. Auf dem Weg zurück zu Bühne 1 noch kurz Frank Turner getroffen, der an diesem Abend irgendwie nicht sehr gesprächig war. Für ein Foto und ein Autogramm hat es trotzdem gereicht - da hat sich jemand gefreut. ;)


Der gute Frank gesellte sich dann auch mit vor die Bühne, wo es nun zu dem Auftritt kommen sollte, den ich eigentlich komplett an der Bar verbringen wollte. Ich weiß nicht, ob der Whiskey aus mir sprach, die Neugier oder ob ich es Steffis SMS zuliebe tat "Casper hat wirklich Spaß gemacht! Sei offen! Tu's für mich!". Auf jeden Fall blieb ich, musste Casper und co. jedoch schon beim ersten Auftritt auslachen (Bild der "Bergleute" folgt), konnte der Musik und der Show absolut nichts abgewinnen und hatte meine Freude alleine daran, dass es um mich herum noch viele andere gab, die genauso dachten und mit denen man gemeinsam lachen konnte. Dann doch lieber ab zur Bar und zum Merch-Stand.


Dann kam es auch schon zum Abschluss. Wirkte Thees auf mich bei anderen auftritt zuletzt sehr angestrengt (vor allem beim Bundesvision Song Contest, aber auch beim Tour-Stopp in Berlin), spielte er heute sehr befreit und zufrieden auf. Dazu muss ich betonen, dass es heute keine einzige Ansage gab, um die Thees sich sonst ja mehr als gerne höchstpersönlich gekümmert hat. War aber an diesem Abend auch nicht nötig. Thees spielte sein inzwischen bekanntes Programm ab, brachte "New York" mit ein und als Zugabe zum Mitgröhlen (was ich zu diesem Zeitpunkt sehr gut konnte, sorry an Thees, Tobias und die um mich stehenden Fans) "Das hier ist Fussball". Auch der befürchtete Auftritt von Casper bei "& Jay-Z singt uns ein Lied" blieb nicht aus, wusste aber durchaus zu gefallen, was ich sogar komplett auf Video bannen musste (sorry an Olli ;). Magic moments überall und wenn es möglich gewesen wäre, hätten wir vermutlich sofort Blanko-Tickets fürs nächste Jahr gekauft.


Im Überschwang der Gefühle und der Party-Stimmung machten wir uns noch auf die Suche nach einer Aftershow-Party, aber entweder wollte uns niemand dabei haben oder die Bands und Crew waren nach drei Tagen und vor der neuen Woche wirklich zu kaputt. So wurden wir dann auch nach einer Unterhaltung mit Teilen von Frank Turners Crew von der Security vor die Tür gesetzt. Naja, ein wenig stolz waren wir schon, als an der Garderobe nach uns nur noch eine einzige Jacke verblieb. ^^ Danke an das Grand Hotel van Cleef für einen tollen Abend, wir sehen uns garantiert in 2012! :)

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