Es ist Mai. Und ich habe an dieser Stelle noch über die letzten drei Konzerte aus dem April zu berichten. Jetzt aber fix, morgen steht die erste Mai-Musik an!
Am 17. April ging es endlich mal wieder ins Lido, Grund waren The Thermals. Große Vorfreude, da noch nie live gesehen und seit Jahren immer wieder gerne jedes neue Album gehört. Vorband waren The Coathangers, die mich schon im Vorfeld nicht unbedingt dazu antrieben, unbedingt überpünktlich beim Lido ankommen zu müssen. Entsprechend verhalten begann das Konzert auch, aber man muss den Damen zugestehen, dass sie alles gegeben haben und das Publikum auch nach und nach auf ihre Seite ziehen konnten. Energie haben sie, verschiedenste Stimmen auch und die Wechsel an den Instrumenten wussten durchaus zu beeindrucken. Pünktlich zu den Thermals füllte es sich dann und es wurde ein sehr aktives Konzert, wobei natürlich der betrunkene, langhaarige Typ nicht fehlen durfte, der die Meinung vertritt, dass alle, die nicht wie wild durch die Gegend springen wollen, keinen Spaß an so einem Abend haben. Beinahe hätte es dabei auch noch ne kleine Auseinandersetzung gegeben, aber letztlich haben sich alle auf den friedlichen Sinn dieser musikalischen Veranstaltung besonnen. Zur Band: kann es sein, dass The Thermals eine recht langweilige Band sind? Die Songs waren genauso gut wie auf ihren Platten, aber ein Live-Bonus kam für mich nicht gerade dazu. Das einzig Bemerkenswerte waren die Grimassen des Sängers, kurz: nach wie vor tolle Musik von einer Band, die ich nicht unbedingt nochmal live auf Headliner-Tour erleben muss.
Ganz anders nur einen Tag später: Portugal. The Man im Postbahnhof (ja, richtig, am Ostbahnhof). Eine meiner absoluten Lieblingsbands seit Jahren, die ich nun auch schon wer weiß wie oft gesehen habe und von denen ich immer wieder begeistert bin. Vorab: das sollte sich auch durch dieses Konzert nicht ändern, wenn sie sich nicht sogar wieder einen kleinen Bonus erspielt haben, nachdem ich in letzter Zeit doch wenig von ihnen gehört habe. Vorband: Plants & Animals, die beim vorherigen Reinhören ein wenig die Frage aufwarfen, warum P.TM sie denn ausgesucht haben. Die klingen doch so... normal? langweilig? gleich? Die gleiche Frage stellte sich für mich auch noch nach den ersten Songs, aber so gegen Mitte des Auftritts kam das Live-Potential zum Vorschein. Grandiose Vorstellung, Album ist gekauft, Name wird sich gemerkt. Der Main Act war gewohnt wortkarg, aber warum auch viel reden wenn die Musik für sich spricht und an diesem Abend auch noch durch eine famose Licht-Show unterstützt wird? Ich glaube, man muss ein wenig Energie einsetzen, um sich wirklich in der Welt von Portugal. The Man zurechtzufinden, aber wenn man das erstmal geschafft hat, besucht man nicht nur Konzerte, sondern erlebt eine Reise in eine musikalische Welt, die sich nicht jedem erschließt.
Was gabs noch? Home of the Lame im Privatclub. Laut Felix Gebhard das erste Konzert seit mehr als 900 Tagen. Die Reunion. Nach dem Burnout. Zugegebenermaßen kam die Band mir an einigen Stellen auch noch ein wenig rostig vor. Es war aber sehr schön, die alten Songs mal wieder zu hören, dazu auch ein paar neue und vor allem den überaus sympathischen Herrn Gebhard mit seinen nicht minder netten Kollegen aus nächster Nähe zu erleben. Ein Video konnte ich leider nicht finden, das spricht aber im Prinzip auch für das Konzert, da endlich mal niemand vor mir mit dem Handy die Bühne gefilmt hat. Kurzes Fazit: sehr netter Abend, schöner Abschluss für den musikalischen Monat April. Danke, Home of the Lame, freuen wir uns auf den Mai mit The Crookes, Olli Schulz, Okkervil River, The Rifles, The Rural Alberta Advantage und vielleicht auch schon dem ersten (und zweiten?) Festival. :)
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