Donnerstag, 17. März 2011

Kulturelle Variationen im März

Schon wieder viel zu viel Zeit vergangen, entsprechend viel muss auch in diesem Post untergebracht werden. War ein sehr abwechslungsreiches Wochenende und die Kultur reicht sogar bis in den Dienstag hinein. Es gab Musik, es gab Filme, es gab neue Esserfahrungen - alles dabei.

Der Freitag begann mit Tim Neuhaus. An dem Abend hätte jemand fast wieder mal die bittere Erfahrung gemacht, dass man sich bei Konzerten, auf die man sich freut, lieber früh genug um ein Ticket kümmern sollte, aber es ist ja alles noch gut gegangen. Gregor McEwan als Support war schön anzuhören, auch wenn das scheinbar nicht das ganze Publikum im Comet so sah. Er sang sogar zwischendurch mal eine Weile ohne Mikro und wurde dabei immer leiser, damit die Gespräche verstummen, sprach eben diesen Grund sogar kurz an, aber wirklich geholfen hat es nicht. Versteh ich sowieso nicht: warum geht man zu nem Konzert und redet dann die ganze Zeit? Ok, bei ner Vorband ist das vielleicht noch nachvollziehbar, auch wenn ich der Meinung bin, dass auch diese (meistens) das Zuhören verdient hat, aber in den stillen Momenten hat man sogar bei The National ein konstantes Rauschen wahrgenommen durch Labertaschen in den hinteren Reihen. Bei Tim Neuhaus wurde es dann voller und das Publikum auch aufmerksamer. Ach, übrigens: Tim, falls du nochmal so tust, dass du hinter der Box stehend nicht an den Schlüssel kommst, der auf der Bühne liegt, nur um dann ein "Ätsch"-Gesicht aufzusetzen, wenn jemand helfen will... also, ich sag mal, beim nächsten Konzert singe ich dann bestimmt zwei Lieder lang nicht mit. Insgesamt ein sehr schönes Konzert, auch wenn ich gerne ein weiteres Mal das Lied der Schlümpfe gehört hätte. Nett auch die kurze Ansprache von Friedrich: "Eigentlich sag ich ja auf Konzerten nix, aber das muss jetzt mal: wir haben uns in letzter Zeit echt den Arsch aufgerissen und es tut so gut, diese positive Energie hier zu spüren." Gern geschehen. Viel Spaß weiterhin bei der Tour mit 13 Konzerten in 14 Städten. ;)

Samstag Konzertpause. Ausschlafen. Auch mal wieder schön. Eigentlich den lieben langen Tag nicht viel bis gar nichts gemacht. Einkaufen. Bei dem schönen Wetter sogar den entfernteren Rewe gewählt. Abends dann Essen gegangen. Äthiopisch. Interessant. Durchaus zu empfehlen, also mach ichs auch: www.langanoberlin.de. Es gab eine "Kombination von Hühnerfleisch, Currylammfleisch und Rindfleisch, gekochtem Ei, mit scharfer äthiopischer Paprikasoße, Zwiebeln, Knoblauch und hausgemachtem Hüttenkäse auf Injera und Salat mit zusätzlich einem vegetarischen Gericht". Hatte vorher gar nicht gelesen, dass man das in Brot einrollt und mit der Hand isst, war aber auf jeden Fall alles sehr lecker, auch wenn ich nicht jeden Tag so essen muss. Die Kaffeezeremonie nur am Rande mitbekommen, aber das Restaurant ist gemerkt für die nächsten Besucher. Danach Kino: 127 Hours. Irgendnen Oscar hätte der Film auch verdient gehabt. Kannte ja vorher die Story und wunderte mich umso mehr, dass ausgerechnet Danny Boyle den Film gemacht hat, aber man sieht es ihm dann doch an. Sehenswert!

Sonntag wieder ausgeschlafen und ein wenig durch Berlin gereist, bevor dann abends Ghost of Tom Joad auf dem Programm standen. Hab mich nicht so wirklich aufs Konzert gefreut, denn wie schon geschrieben konnte mich das neue Album nicht wirklich überzeugen, auch nicht nach mehrfachem Hören. Dazu noch eine Vorband, die nach kurzem Reinhören noch uninteressanter klang. Kurz bevor es Zeit wurde, sich auf den Weg zu machen, war ich dann nach nem guten Essen auch noch verdammt satt und entsprechend faul, konnte mich aber trotzdem aufraffen. Gut so! Manual Kant, über die ich mich anfangs noch unbewusst lustig gemacht habe, weil vor allem der Typ im ärmellosen Shirt vor der Bühne so albern aussah, der sich dann aber als Drummer aka das Schlagzeugmonster von den Muppets entpuppte, haben ne gute Energie an den Tag gelegt, klangen live besser als online und ich würd sie gern nochmal sehen, wenn sie mehr Platz auf der Bühne haben. Auch die Herren aus Münster wussten dann zu überzeugen, zunächst weil sie mit alten Songs begannen und dann auch noch zwei der drei guten Songs vom neuen Album zuerst spielten, aber selbst die Stücke, die mir am wenigsten gefallen, konnten sie live gut rüberbringen. Ja, sogar "The sound of 67" klang nicht so albern wie ichs auf der CD finde. Danke, Ghost of Tom Joad, ihr seid doch noch da, auch wenn ihr für mich quasi statt nem Album nur ne EP rausgebracht habt.

Kleiner Sprung zum Dienstag: wieder Kino. The Adjustment Bureau. Das schreib ich jetzt nicht nur, weil wir den Film in der OV gesehen haben, sondern vor allem weil "Der Plan" einfach nur langweilig klingt. Gute Idee, guter Film. Einige Ideen bzw. die Art, wie sie verarbeitet wurden, könnte man gut bei ner Flasche Wein diskutieren, aber man muss ja auch nicht jeden Film kaputtreden. War auf jeden Fall lustig, nach dem Film bei jeder Tür und jedem Mensch mit Kopfbedeckung erstmal ne Anspielung zu bringen. Und die Heimfahrt in der U-Bahn hatte auch noch ihren Höhepunkt: Pause auf ungefähr halber Strecke. Zwei Fahrer fangen an, die vorderste Tür am vordersten Wagen zu untersuchen. Nach einer Weile die Durchsage: "Bitte alle aussteigen, dieser Zug ist schadhaft". Also alle raus, wir waren mit ein paar anderen die letzten oder wären es gewesen, wenn die Tür bis dahin nicht erfolgreich repariert worden wäre. Kommando zurück: "Bitte alle wieder einsteigen, dieser Zug funktioniert wieder". Für ca. 2 Minuten war die Stimmung im Zug wesentlich lockerer. Sollte man öfter probieren.

Und ich schließe diesen Text mit dem eigentlichen Höhepunkt der letzten Woche: seit Freitag freue ich mich offiziell auf Death Cab For Cutie am 27.06. in Berlin. Die Welt ist schön. :)

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