Montag, 26. Dezember 2011

Berliner Adventskonzerte

Eigentlich sollte der Bericht über diese vorweihnachtlichen musikalischen Ereignisse auch bereits vorweihnachtlich verarbeitet worden sein, aber dieses Mal hat mich eine Krankheit etwas längerfristig außer Gefecht gesetzt. Zum Glück gibt es Betriebsferien zwischen Weihnachten und Neujahr, so dass dennoch genug Zeit ist, um die letzten Konzerte und im Anschluss auch das gesamte Jahr Revue passieren zu lassen.

Der Rückblick zeigt, dass sich die Anzeichen einer möglichen Grippe + X durch den gesamten Dezember ziehen. Beim City Slang Christmas Ball am 5. Dezember im Lido sollte eigentlich gefeiert werden, aber die ersten Erkältungsanzeichen (natürlich genau dann erschienen, als mein Urlaub begann) führten zu einem Abend mit Handbremse. Zum Glück haben sich die Künstler daran kein Beispiel genommen. Von allen Namen sagten mir die Fruit Bats am wenigsten, sie waren auch erst spontan zum Line-Up dazu gekommen, konnten sich aber sehr schnell in meinen Gehörgang spielen. Ich bin bislang leider nicht dazu gekommen, mich intensiver mit dieser Band zu beschäftigen, aber das wird in 2012 mit Sicherheit nachgeholt. Mein persönliches Highlight stand schon im Anschluss auf dem Programm, denn Cherilyn von Dear Reader spielte gemeinsam mit einer Freundin „ein Programm ausgewählter traditioneller Lieder“. Nachdem wir sie zuerst mit blonder Perücke und Weihnachtsmannmütze kaum erkannten, sorgten ihre Stimme und Art schnell für den notwendigen Wiedererkennungswert. Neben einigen Songs von Dear Reader standen u.a. auch "Walking in a winter wonderland" oder "Last christmas" auf dem Programm, aber Cherilyn gelang es, jeden einzelnen Song so zu interpretieren, dass es nicht peinlich, sondern nur wunderschön wirkte. Als Special Guest wirkte dann zum Ende hin auch noch kurz Lambchop-Frontmann Kurt Wagner bei diesem Auftritt mit, bevor Mr. Nada Surf Matthew Caws zu seiner Solo-Show auf die Bühne kam. Er verkündete dabei u.a., dass er davon ausgegangen sei, bei der internen Weihnachtsfeier zu spielen und darum auch schon vor seinem Auftritt das eine oder andere Gläschen getrunken zu haben. Der Stimmung tat dies natürlich keinen Abbruch, im Gegenteil, Matthew wirkte sehr viel unterhaltsamer als ich es ihm nach seiner Anwesenheit bei TV Noir zugetraut hätte. Er präsentierte eine schöne Setlist aus Klassikern und Songs von der 2012 erscheinenden neuen CD. Ich war ein wenig überrascht, dass tatsächlich "Blankest year" als letzter Song gespielt wurde, aber die Menge freute sich und sang lauthals mit "Oh fuck it! I'm gonna have a party!". Abschließend dann Dan Mangan. Auf seiner CD sind durchaus einige Ohrwürmer, aber das Gesamtwerk konnte mich noch nicht 100%ig überzeugen. Mir wurde der gute Herr dann auch eher schüchtern beschrieben und seine heute gar nicht so zurückhaltend wirkende Art dürfte wohl auch auf den Genuss der City-Slang-Weihnachtsbowle zurückzuführen sein. Selbst seine ruhigeren und auf CD teilweise langweiligen Stücke wussten dann live deutlich besser zu überzeugen und er fand den optimalen Höhepunkt, als er sich mit Band ins Publikum aufmachte und dort auf einem Stuhl/Hocker stehend akustisch den letzten Song brüllte - kräftig unterstützt von den Fans. Thank you for the music, City Slang. Und bevor ich noch ein persönliches Highlight vergesse: Danke für die Pralinen. :)



Knappe zwei Wochen später, am 17. Dezember, schloss sich dann der weihnachtliche Kreis beim Auftritt von Smith & Burrows im Babylon. Leider galt das nicht nur musikalisch, sondern auch was die Krankheiten angeht: ein Mitbesucher schleppt sich hustend zum Konzert (freut mich, dass du dabei warst) und ich selbst liege zwei Tage später auch endgültig flach. So gesehen ein gutes Timing, dass ich wenigstens hier und am nächsten Abend bei der TV Noir Rakete noch fit genug war. Ich hatte zuvor länger überlegt, ob ich dieses Konzert mitnehme, also an dieser Stelle ein dickes DANKE! an Fabienne, die mich vor allem davon überzeugt hat, dass ich etwas verpassen würde. Schon das Babylon an sich ist Grund genug, aber die Stimmung, die Stimmen und das ganze Drumherum sorgten an diesem Abend für den Rest. Ich wurde sogar in so eine Weihnachtsstimmung versetzt, dass ich mich über den Gewinn der "Last Christmas" Single gefreut hätte. :D Die Tombola war eine nette Idee und auch als Tom & Andy gegen Ende mit Engelsflügeln auf die Bühne kamen (ihre Mitmusiker trugen bereits Weihnachtsmützen), wirkte das Ganze kein bißchen aufgesetzt. Ihr könnt als nächstes gerne ein Oster-Album aufnehmen, ein Album gegen die Bankenkrise oder ein Album zur Erhaltung fliegender Kängurus auf den Galapagos-Inseln - beim Konzert bin ich definitiv dabei!


2 Kommentare:

  1. Mr. Nada Surf + Dan Mangan. ♥ Mein Neid ist so riesig groß! :D

    AntwortenLöschen
  2. Und womit? Mit Recht! :D
    .
    .
    .
    Soll ich jetzt noch erwähnen, dass beide in diesem Jahr bald wieder in Berlin spielen? Zumindest für Nada Surf liegen auch schon Tickets parat. :)

    AntwortenLöschen